Einstieg statt Ausstieg: Industrielle Nutzung Erneuerbarer in den Kohlrevieren
Einstieg statt Ausstieg: Industrielle Nutzung Erneuerbarer in den Kohlrevieren
Unter diesem Titel werden wir mit Mitgliedern der Kohlekommission und Vertretern einer industriellen Nutzung Erneuerbarer Energien in den Kohlerevieren am 22.11.2018 auf dem Forum Neue Energiewelt ein starke wirtschaftliche Zukunft für die Reviere diskutieren- Programm hier: https://www.forum-neue-energiewelt.de/programm.html
Dass groß gedachte neue Ansätze dringend nötig sind, zeigt der Blick auf die derzeitige Diskussion sehr deutlich.
Hambacher Wald, Kohlekommission, Landespolitik, Medien, überall stehen beim Streit um den Ausstieg aus Braunkohle Gesundheit und Umwelt vermeintlich gegen Arbeitsplätze und Energieversorgung. Ist die Braunkohle weg, kommt nichts mehr außer noch einem Badesee nebst Marina und Pommes-Bude. Keine Zukunft, keine Arbeit, das Ende der betroffenen Regionen. In Ostdeutschland kommt die Erfahrung aus der Wendezeit hinzu, dass solche Entscheidungen auch über Nacht getroffen und umgesetzt werden können. Denn anders als beim langen Ausstieg aus der Steinkohle im Westen war in vielen Tagebauen Anfang der neunziger über Nacht Schluss- wie auch in vielen ostdeutschen Industriebetrieben. Das sitzt in den Knochen – und ich würde als Mitarbeiter eines Tagesbaus oder eines Kohlekraftwerks auch mit allen Mitteln gegen die absehbare Vernichtung meiner wirtschaftlichen Existenz kämpfen. Zumal ich überzeugt wäre, dass ich mir nichts vorzuwerfen hätte, denn die Nutzung der Kohle hat über sehr lange Zeit unseren Wohlstand und die moderne Gesellschaft erst ermöglicht.
Schwach ist es dann natürlich, wenn von Seiten der Interessensvertreter in Gewerkschaften oder Landespolitik erkennbar schon jetzt nur noch ein Feilschen um Geld oder andere eher als Trostpflaster zu sehenden Maßnahmen erkennbar wird. Was den Widerstand vor Ort noch stärkt und die Konflikte zwischen Kohlegegnern und den Menschen in den Kohlebetrieben noch weiter eskalieren lässt.
Warum in den von Umweltnutzung (manche Beobachter aus durchaus verschiedenen politischen Lagern werden sagen „Zerstörung“) und industrieller Infrastruktur geprägten Gebieten nicht einfach weiter Energie erzeugen und Produkte sowie Dienstleistungen entwickeln? Und zwar ebenfalls in industriell-kommerziellen Maßstab auf Basis von Wind und Hybriden im Gigawattmaßstab. Gekoppelt mit lokaler Industrie, vorhandener Netzinfrastruktur und den kommenden Speichertechniken. Zur Versorgung von Industrie und Großstädten wie heute. Auf den Flächen, die in Kürze sonst abgebaggert werden oder hinter der Abbaggerung als Halden einfach da sind. Wir reden da allein in der Lausitz von weit über 100.000 Hektar- da passen bereits heute mehr als 100 Gigawatt PV plus Wind hin. Arbeit für tausende Fachkräfte, langfristig, vor der Haustür. Alles ist da: Geld, Netze, Platz, Fachkräfte und billige Solar- und Windenergie im Gigawattmaßstab. Wie also kommen wir in eine Denke „Einstieg statt Ausstieg“? Ideen gibt es schon viele, und wir wollen alles tun, diese auch in eine große Lösung münden zu lassen. Eine Lösung, die sich nicht davor scheut, gemeinsam mit der EU in Deutschland Bundes, Landes- und kommunales Recht anzupassen. Weg vom Bergrecht zum Energierecht, natürlich erweitert um moderne Umweltmaßnahmen. Und natürlich ohne Abbaggern von Naturschutzgebieten und Dörfern.
Die Investoren sind schon bereit, wie kriegen wir es also gestaltet?
Sehen wir uns am 22.11.2018 in Berlin?
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